Die Jury der Juni 2005 Evangelischen Filmarbeit empfiehlt
Eine junge Frau zieht sich auf einer Wiese eine enge
„Yasmin“ ist Teil eines neueren britischen Kinos, das
Jeans an; ihr dunkles Kleid, unter dem sie ein farben-
häufig Geschichten aus der Einwanderungsgesell-
frohes T-Shirt trägt, wirft sie mitsamt Kopftuch in ihr
schaft aufgegriffen hat. Meist geht es um soziale und
rotes Cabrio. In der Ferne hört man die Stimme ihres
innerfamiliäre Konflikte, in denen unterschiedliche
foy; Kamera: Tony Slater-Ling; Schnitt: Kristina Hethe-
jüngeren Bruders, der ein muslimisches Gebet rezi-
Lebensentwürfe der Generationen kollidieren. „Yas-
tiert, das Lautsprecher in die Straßen des von pakista-
min“ geht jedoch einen Schritt weiter: Der Film zeigt
nischen Einwanderern bewohnten Stadtviertels über-
die Auswirkungen der Terroranschläge vom 11. Sep-
tragen. Alltag in einer Kleinstadt im Norden Eng-
tember 2001 auf die Lebensrealität muslimischer
lands. „Ich bin mit Dir verheiratet, aber ich bin nicht
Einwanderer. Er schildert die diskriminierende Islam-
sik: Stephen McKeon; Format:
Deine Frau“, erklärt Yasmin ihrem Mann, den sie phobie der englischen Gesellschaft, die Yasmins
35 mm,87 Min., Farbe; Ver-leih: Academy Films Ludwigs-
ihrem Vater zuliebe geehelicht hat. Von Faysal, dem jüngeren Bruder in die Fänge islamistischer Hasspre-
das Leben in der modernen westlichen Gesellschaft diger treibt. Auch an der selbstbewußten jungen Frau
fremd ist, will sie sich scheiden lassen; dafür nimmt gehen die Ereignisse nicht spurlos vorüber. Nachdem
sie auch einen bitteren Konflikt mit ihrem Vater in Yasmin zu Unrecht inhaftiert wurde, beginnt sie, ihr
Kauf. Während Yasmin ihrer Arbeit als Sozialarbeite-
bisheriges Selbstverständnis zu revidieren, und öffnet
rin nachgeht, schlägt Faysal die Zeit tot. Seine regel-
sich für den Kummer ihres vereinsamten Vaters.
John Templeton Film Award, Berlinale 2004; Preis der Öku-
mäßigen Telefonate nach Karachi werden ihm zum Insgesamt besticht der Film durch die nuancierte
Verhängnis, als die Behörden darin eine Verbindung Schilderung muslimischer Milieus vor dem Hinter-
Locarno 2004; Kinostart:
zu einer pakistanischen Terrorzelle zu erkennen mei-
grund aktueller politischer und gesellschaftlicher
26.05.05 Herausgegeben vom Filmkulturellen Zentrum im Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik gGmbH Postfach 50 05 50, 60439 Frankfurt am Main, Tel.: 069/58098-155/-154; Fax: 58098-274 Filme des Monats im Internet: http://www.gep.de/filmdesmonats/ Bio-Filmographie: Der schottische Regisseur Kenny Glenaan arbeitete zunächst als Schauspieler für Theater Fernsehen und Film, ehe er bei mehreren Fernsehserien der BBC ("Eastenders", "The Cops and Attachments") Regie führte. Für seinen ersten Spielfilm, GAS ATTACK (2001) erhielt er beim Filmfestival in Edinburgh den Michael Powell Award für den besten britischen Spielfilm. YASMIN wurde beim Filmfestival Locarno 2004 mit dem Preis der Ökumenischen Jury und in Berlin mit dem European John Templeton Film Award 2004 ausgezeichnet. Drehbuchautor Simon Beaufoy schrieb zuvor die Vorlage für THE FULL MONTY (Ganz oder gar nicht, 1997). Die Einzelheiten des Scripts stammen aus Recherchen, die Kenny Glenaan über mehr als ein Jahr in der muslimischen Minorität Nordenglands angestellt hat. "Ich glaube, es gibt heute einen unsichtbaren Krieg in Großbritannien, der sich direkt gegen die asiatische Gemeinschaft richtet, und insbesondere gegen Muslime."
Die Jury der Evangelischen Filmarbeit ist ein un-
abhängiges Gremium. Evangelische Werke, Ver-
informieren, machen Zeitprobleme sichtbar und
bände und Einrichtungen benennen in zwei-
erfahrbar und geben Impulse zu verantwortlichem
jährigem Turnus die acht Mitglieder der Jury. Sie
erfüllt ihren Auftrag im Rahmen des Gemein-schaftswerks der Evangelischen Publizis-
tik gGmbh. Sie hat bis heute 600 Spiel- und lange
bieten filminteressierten Gruppen, Kinoprogramm-
Dokumentarfilme als Filme des Monats ausge-
gestaltern, Kirchengemeinden und Einzelpersonen
zeichnet, die sich durch ihre herausragende Quali-
die Möglichkeit, sich mit aktuellen Entwicklungen
tät zur Diskussion anbieten. Sie macht damit Pro-
grammgestalter, Kinobesitzer und Medi-enverantwortliche auf diese Filme aufmerksam.
Gleichzeitig weist sie das Publikum auf den Be-
sollen deshalb in kulturell engagierten Publikatio-
such dieser Filme hin und regt zur Beschäftigung
nen, kirchlichen Veröffentlichungen und Schau-
mit der Thematik der Filme des Monats an, um den
Zuschauer zur eigenständigen Beurteilung zu er-mutigen.
sollen öffentlich diskutiert werden. Voraussetzung
Die Jury zeichnet Filme aus, die dem Zusammen-
dafür ist die Zusammenarbeit zwischen Kino und
leben der Menschen dienen, zur Überprüfung eige-
ner Positionen, zur Wahrnehmung mit-menschlicher Verantwortung und zur Orientierung
Zur Nominierung eines jeden Films veröffentlicht
an der biblischen Botschaft beitragen. Sie berück-
die Jury eine Begründung, die auch im Internet
sichtigt dabei die filmästhetische Gestaltung, den
ethischen Gehalt und die thematische Bedeutsam-
keit des Films. Keiner dieser Aspekte darf alleinAusschlag gebend sein; sie sollen vielmehr in ihrer
wechselseitigen Beziehung bewertet werden. Bei
der Auswahl der Filme bemüht sich die Jury um
NADA - Nationale Anti Doping Agentur für Deutschland VERBOTSLISTE 2013 INTERNATIONALER STANDARD Der offizielle Wortlaut der Verbotsliste wird von der WADA geführt und in englischer und französischer Sprache veröffentlicht. Bei Unstimmigkeiten zwischen der engli- schen und französischen Fassung ist die englische Fassung maßgebend. Diese Liste tritt am 1. Januar 2013 in Kraf
EXT. HANCOCK TOWER, CHICAGO - LATE NIGHT Lake Shore Drive. Four o'clock in the morning. Minimal traffic, minimal life. As MAIN TITLES BEGIN, we PAN UP the face of. .Hancock Tower. Up, up, forty floors, sixty, eighty, very dark up here, street sounds fading fast, and as CREDITS CONTINUE we can .a dark FIGURE. Like a spider. Inching its way up the steel surface of the 98th floor, and we CLOS