Microsoft word - rede pille danach - 13.02.2014.docx
Rede von Annette Widmann-Mauz Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit Mitglied des Deutschen Bundestages „Pille danach“
anlässlich der Parlamentsdebatte am 13. Februar 2014 in Berlin
wir debattieren heute über verschiedene Anträge der Oppositionsfraktionen mit dem Ziel, den
Arzneimittelwirkstoff Levonorgestrel – eine Variante der „Pil e danach“ – aus der
Anders als immer wieder behauptet, ist bei Frauen und Mädchen das Informationsbedürfnis zu
diesem Thema groß. Das merkt jeder, der einmal in die entsprechenden Foren ins Internet schaut.
Diese Einträge zeigen aber auch, dass es in diesen Fällen – und die reichen von der klassischen
Verhütungspanne, über ungeschützten Sex bis hin zu Vergewaltigungen – nicht nur ein großes
Informations- sondern auch Beratungsbedürfnis bei den Betroffenen gibt.
Die Frage, ob es dann überhaupt noch eine Notfal verhütungsmethode gibt und wenn ja, wie und bis
wann sie wirkt, welche Nebenwirkungen auftreten können und welche Kosten entstehen, ist das
Es geht um die sehr individuel e und unterschiedliche Betroffenheit, von Frauen und Mädchen in
Wer die „Pil e danach“ braucht, der hat ganz konkret Angst. Angst vor einer möglichen
Schwangerschaft und braucht zeitnah und niederschwel ig kompetente medizinische Hilfe.
Das ist mehr als die bloße Abgabe eines Medikaments und erfordert auch mehr als in der Regel am
Nachtschalter einer Apotheke oder gar von einer Versandapotheke geleistet werden kann. Das sind
Information, Aufklärung, Beratung, ggf. eine medizinische Untersuchung und psychosoziale
Gerade in solchen Notfäl en hat sich ein vertrauensvol es und geschütztes Arzt-Patienten-Verhältnis
bewährt. Hier kann das geeignete Mittel zur Notfal kontrazeption ausgewählt und über individuel e
Risiken und Nebenwirkungen gesprochen werden.
Al dies steht mit auf dem Spiel, wenn es zu einer Entlassung aus der Verschreibungspflicht kommt.
Uns geht es gerade nicht, wie häufig unterstel t, darum, einer Frau die „Pil e danach“ vorzuenthalten
oder gar um eine moralische Bewertung von Sexualverhalten. Im Mittelpunkt unserer Entscheidung
muss die Gesundheit der Frauen stehen: die medizinischen Aspekte und ihre sexuel e
Selbstbestimmung. Beides gehört zusammen.
Deshalb müssen wir bei der Abwägung mehrere Gesichtspunkte berücksichtigen: Zum einen die
schnel e Verfügbarkeit, zum anderen die Wirksamkeit und ebenso die gesundheitlichen Risiken, die
mit hochdosierten Hormonpräparaten verbunden sind.
Sie alle wissen: Es gibt die „Pil e danach“ mit zwei unterschiedlichen Wirkstoffen. Je nach Zeitpunkt
der Einnahme im Verlauf des Zyklus’ und je nach Körpergewicht der Frau können entweder beide
Wirkstoffe oder nur noch einer oder beide nicht mehr geeignet sein.
Was wäre nun die Konsequenz einer Entlassung aus der Verschreibungspflicht eines der beiden
Wirkstoffe? Al e die, die nicht zum Arzt gehen, wären zunächst auf ein Medikament festgelegt –
unabhängig davon, ob es in der konkreten Situation auch das richtige ist.
Auch das können wir nicht wol en. Denn es widerspricht unserem Anspruch und unseren
Möglichkeiten in der medizinischen Versorgung.
Mit dieser Meinung stehen wir nicht alleine. Auch die deutsche Ärzteschaft mit ihrem
Bundesärztekammerpräsidenten, die Kassenärztliche Bundesvereinigung, der Verband der
Frauenärzte und die Gynäkologische Fachgesel schaft sehen das so. Und daran ändert auch die
Empfehlung des Sachverständigenausschusses beim BfArM und selbst der WHO nichts. Sie hatte bei
der Formulierung der Empfehlungen wahrscheinlich andere Länder als Deutschland vor Augen.
Denn nicht in allen Ländern der Welt – auch nicht überall in Europa - haben die Menschen einen so
niederschwel igen, flächendeckenden und umfassenden Zugang zu medizinischer Versorgung wie in
Bei uns ist die Situation anders. - Die „Pil e danach“ wurde im letzten Jahr weit über 400.000 mal
verschrieben. Ganz offenkundig kommt unser System also gut mit der Herausforderung klar,
Patientin und Arzt schnel zusammenzubringen. Und das darf und muss hier auch berücksichtigt
Sie, meine sehr verehrten Damen und Herren der Opposition, argumentieren, der
Sachverständigenausschuss sehe keine Gründe, die im Fall von Levonorgestrel gegen die Freigabe
Jedoch hält auch der Sachverständigenausschuss eine umfassende Beratung vor der Abgabe der
„Pil e danach“ für erforderlich. Länder wie Großbritannien oder die Schweiz, die die „Pil e danach“
aus der Verschreibungspflicht entlassen haben, fordern deshalb in den Apotheken umfangreich
dokumentierte Auskünfte der Frauen. Meine sehr verehrten Damen und Herren, mir liegt hier ein
Schweizer Protokol formular vor: Ich zitiere aus dem Fragenkatalog: Hatten Sie seit der letzten
Periode noch ein anderes Mal ungeschützten Geschlechtsverkehr? Oder:Wie schützen Sie sich
normalerweise vor einer Schwangerschaft? Gar nicht – Kondom – Pil e – Spirale – natürliche
Methode – Nuva-Ring oder Evra-Pflaster – Sonstiges.
Glauben Sie mir, diese Fragen bespricht jede Frau lieber vertraulich mit einem Arzt und nicht im
Die aktuel e Empfehlung des Sachverständigenausschusses ist zudem nicht neu. Bereits 2003 hat er
sich entsprechend geäußert. Schon Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt und ihre beiden
Nachfolger sind diesem Votum nicht mit entsprechenden Rechtsverordnungen nachgekommen. Im
Übrigen entstehen aus diesen Empfehlungen auch keine politischen Zwangsläufigkeiten. Immer
wieder kommen die politischen Verantwortlichen nach umfassender Abwägung zu anderen
Schlussfolgerungen. So auch aktuel der Bundesrat in seiner Forderung zur Rezeptpflicht für
Migränepräparate der sog. Triptane. Im Unterschied zum Sachverständigenausschuss sieht der
Bundesrat hier die Information und Beratung in der Apotheke als nicht ausreichend gegeben.
Also auch hier: im Zweifel für die Gesundheit, für mehr Sicherheit und Beratung und damit für eine
Wir wol en die „Pil e danach“ keiner Frau vorenthalten. Wir wol en im Interesse der Gesundheit der
Frauen aber auch nicht auf ärztliche Beratung verzichten. Das stärkt Frauen in ihrer
Selbstbestimmung und gibt ihnen Sicherheit.
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
More information, please In the article, diclofenac gel (Solaraze) is re-You left us hanging! After reading the article byferred to as a “newer topical chemotherapy”Mark E. Meijer, MD, “An unusual approach towhen it is actually considered by most to be aglycemic control” (March 2005), I felt that thenonsteroidal anti-inflammatory drug. In theactual approach was not outlined. Hi