Schweizerische Gesellschaft für Endokrinologie und Diabetologie
Société Suisse d’Endocrinologie et de Diabétologie
Società Svizzera d’Endocrinologia e da Diabetologia
Societad Svizra d’Endocrinologia e da Diabetologia
Ausführliche Information an Ärztinnen und Ärzte Avandia®, Avandamet® – Sistierung der Zulassung in der Schweiz Aufgrund der Sistierung der Zulassung von Rosiglitazon durch die Swissmedic wird Ärztinnen und Ärzten empfohlen, aktuell mit Avandia® oder Avandamet® behandelte
Patienten aufzubieten und diese auf eine geeignete alternative Therapie umzustellen.
Die Schweizerische Gesellschaft für Endokrinologie und Diabetologie (SGED/SSED) empfiehlt
den behandelnden Ärzten für die Umstellung folgende Punkte zu beachten:
Im Wesentlichen wird auf die Empfehlungen der SGED/SSED, welche im Schweizerischen
Medical Forum 2009; 9:50-55 beschrieben wurden, verwiesen. Bei der Umstellung gilt es zu
berücksichtigen, ob der Patient zu einer Gruppe gehört, welche durch Hypoglykämien
gefährdet würde (höheres Alter, regelmässiger Autofahrer, Berufschauffeur, im Beruf
Gefährdung der eigenen oder fremder Personen) und ob eine reduzierte Nierenfunktion
Wie und auf welche Präparate können Patienten umgestellt werden?
Falls der Patient Avandia® eingenommen hat (2 mg [rosa], 4 mg [orange] und 8 mg [rot-
1. die gleiche Stoffklasse beibehalten werden soll, empfiehlt sich die Umstellung auf Actos®
in einer Dosierung von 15, 30 oder 45mg einmal täglich (1-0-0).
2. Falls die Stoffklasse gewechselt wird, empfiehlt sich eine Umstellung auf einen
Sulfonylharnstoff (z.B. Gliclazid, Glibenclamid, Glimepirid), ein Glinid (z.B. Repaglinid oder
Nateglinid), DPP-4 Hemmer (Sita-, Vilda-, Saxagliptin), GLP-1 Analog (Exenatid oder
Liraglutid) oder allenfalls Insulin. Die vielen möglichen Kombinationsmöglichkeiten
werden hier nicht im Einzelnen aufgeführt.
Falls bisher 2mal täglich das Kombinationspräparat Avandamet® (2 mg/500 mg (blass-rosa), 4
mg/500 mg (orange), 2 mg/1000 mg (gelb), 4 mg/1000 mg) eingenommen wurde und auf
eine Kombinationstherapie entweder der gleichen oder einer anderen Stoffklasse umgestellt
werden soll, empfiehlt sich folgendes Vorgehen:
Rütistrasse 3a, 5400 Baden Telefon +41-56-200-17-90, Fax +41-56-200-17-95, e-mail: [email protected] MwSt-Nr. 725 858
Schweizerische Gesellschaft für Endokrinologie und Diabetologie
Société Suisse d’Endocrinologie et de Diabétologie
Società Svizzera d’Endocrinologia e da Diabetologia
Societad Svizra d’Endocrinologia e da Diabetologia
1. Falls die gleiche Stoffklasse beibehalten werden soll, Umstellung auf
Competact® 15/850 mg in einer Dosierung von 1-0-1 oder 1-1-1.
2. Falls auf eine andere Stoffklasse, in Form einer Kombinationstherapie mit einer einzelnen
Tablette umgestellt wird, empfiehlt sich die Kombination mit einem DPP-4 Hemmer oder
mit einem Sulfonylharnstoff (z.B. Janumet® 50/1000 oder 50/850 mg 1-0-1 oder Galvumet®
50/500, 50/850, 50/1000 mg 1-0-1, oder die Kombination Glibenclamid/Metformin
[Glucovance® 500/1.25mg oder 500/2.5 mg] 1-0-1 bis zu einer Maximaldosis von 4
3. Falls auf eine andere Stoffklasse umgestellt wird, aber nicht in einer kombinierten Tablette,
ergeben sich viele verschiedene Möglichkeiten.
a) Übernahme der Metformindosis von Avandamet® z.B. 1000, 1500 oder 2000 mg durch
Metformin in gleicher Dosis in 2-3 Tagesdosen z.B. Metfin® oder
Glucophage® 850 mg 1-1-1, oder 1000 mg 1-0-1
b) Ersatz des Rosiglitazon durch einen Sulfonylharnstoff (z.B. Gliclazid, Glibenclamid,
Glimepirid) oder ein Glinid (z.B. Repaglinid oder Nateglinid), DPP-4 Hemmer (Sita-,
Vilda-, Saxagliptin), GLP-1 Analog (Exenatid oder Liraglutid) oder allenfalls Insulin. Die
vielen Kombinationsmöglichkeiten werden hier nicht im Einzelnen aufgeführt.
Baden, 5. Oktober 2010 Schweizerische Gesellschaft für Endokrinologie und Diabetologie
Prof. Dr. Roger Lehmann, Präsident
Rütistrasse 3a, 5400 Baden Telefon +41-56-200-17-90, Fax +41-56-200-17-95, e-mail: [email protected] MwSt-Nr. 725 858
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